Confessions of a (Former) Bookworm

Bei juliaL49 bin ich auf Lilly Berrys Blogparade mit dem Motto „Shakespeare oder Dan Brown? Wie viel Literatur steckt in Euch?“ aufmerksam geworden. Da das Thema Bücher für mich auch von Interesse ist, habe ich beschlossen, mich an der Parade zu beteiligen:

Gehört ihr noch zu der Kategorie Bücherwurm oder hat die Multimedia-Welt euch fest im Griff?

Nunja, in meiner Kindheit und Jugend war ich auf jeden Fall eine echte Leseratte! Die Jungendbücherabteilung der örtlichen Leihbücherei habe ich fast komplett abgegrast, vor allem „Die drei ???“ und die diversen Enid Blyton-Reihen („Fünf Freunde“, „Geheimnis um …“, „Rätsel um …“, „… der Abenteuer“, etc.) hatten es mir angetan. Auch sehr interessant waren die Sachbücher aus der „Was ist was?“-Reihe von Tessloff. Und als Teenager war ich dann ziemlich begeistert von den Fantasy-Romanen von Wolfgang und Heike Hohlbein.

Mittlerweile ist mein Lesekonsum aufgrund zunehmender Konkurrenz durch alternative Medien (Film, TV, Internet und Musik) bei gleichzeitig weitaus weniger Freizeit bedauerlicherweise stark zurückgegangen. Zum Lesen komme ich eigentlich nur noch morgens und abends in der Bahn, auf dem Weg zur Arbeit bzw. nach Hause (jeweils eine knappe Stunde Fahrt, allerdings unterbrochen durch 2-mal Umsteigen). Dort lese ich aber meistens nur diverse Computer-, Entertainment- oder Sportmagazine (PC Welt, GameStar, SFT, Eishockey-Magazin, SportBILD Fußball-Sonderhefte …) – man will ja schließlich auf dem Laufenden bleiben, was seine Hobbies angeht. Oder ich treffe einen von zahlreichen Bekannten, mit dem ich mich dann unterhalte und komme überhaupt nicht zum Lesen!

Zuhause sitze ich dann – zugegeben – die meiste Zeit vor der Mattscheibe (TV oder PC) denn das regelmäßige Lesen diverser Blogs, Filmrätsel, das Coachen eines virtuellen Eishockey-Teams, die Recherche nach neuer Musik, etc. benötigt ja auch einiges an Zeit, ganz abgesehen von einer weiteren Leidenschaft, den Computerspielen, die in letzter Zeit leider auch viel zu kurz kommt.

Man kann also durchaus behaupten, dass mich die Multimedia-Welt fest im Griff hat. Ein handfestes Indiz dafür ist auch die Tatsache, dass ich jeweils bei weitem mehr DVDs und CDs im Regal stehen habe als Bücher …

Darf es also ein spannender Roman sein oder eher die abendliche Fernsehserie?

Wie der vorangegangene Abschnitt bereits vermuten lässt, tendiere ich hier fast ausschließlich zum Fernsehen. Mein TV-Konsum beschränkt sich überwiegend auf Spielfilme oder Serien, in beiden Fällen bevorzugt aus US-amerikanischer Produktion. Oder Konzerte – aber die laufen leider meistens irgendwann mitten in der Nacht … mit diversen Soaps oder Reality-TV kann man mich hingegen jagen!

Herkömmliche Bücher, Ebooks oder Hörbücher?

Also wenn schon Buch, dann bitte richtig! Ein komplettes Buch möchte ich wirklich nicht am PC lesen (müssen) und hören tue ich dann doch lieber Musik bzw. lese das Buch lieber selbst.

Hardcover oder Taschenbuch?

Die genannten Hohlbeins stehen allesamt als schöne Hardcover (immer noch) im Regal, mittlerweile bin ich aber fast ausschließlich auf Taschenbücher umgestiegen, weil sie einfach günstiger, sowie leichter und kompakter sind. Wenn nur die unschönen Knicke im Buchrücken der Paperbacks nicht wären, die sich selbst bei vorsichtigem Lesen kaum vermeiden lassen … ja, auf solche Äußerlichkeiten lege ich durchaus Wert! Ebenfalls wichtig ist für mich, dass eine Reihe zusammengehörender Bücher durchgehend einheitlich im Regal steht – also entweder als Hardcover oder als Paperback, nicht gemischt – und wenn möglich auch im selben Design.

Bestseller oder Klassiker?

Tendentiell eher Bestseller, würde ich sagen, wobei ich die Klassiker nicht komplett ausschließen möchte, bzw. es auch darauf ankommt, wie man Klassiker definiert? J.R.R. Tolkiens The Lord of the Rings“, den ich sehr mag, dürfte ja wohl auch in diese Kategorie fallen, gleichwohl er natürlich auch ein Bestseller ist! Und z.B. die diversen deutschen oder griechischen Heldensagen haben es mir auch schon immer angetan. An den im Motto referenzierten Shakespeare habe ich mich bisher in gedruckter Form ehrlich gesagt noch nicht herangewagt. Allerdings an diverse Verfilmungen seiner Werke, die sich zumeist ja auch an das Original-Versmaß halten. Und die wussten durchaus zu gefallen …

Sachliteratur oder Belletristik?

Eindeutig Belletristik! Fantasy, Science-Fiction und Krimis/Thriller waren schon immer meine bevorzugten Genres.

Seht ihr im guten, alten Schmöker eine Zukunft oder werden Bücher kommenden Generationen bald gänzlich fremd sein?

Eine schwierige Frage. Ich denke, dass Bücher an sich immer eine wichtige Rolle spielen werden, die Frage ist nur: in welcher Form? Die Bedeutung von Ebooks könnte in Zukunft zunehmen, wenn es wirklich komfortable und kompakte, portable Geräte zur Anzeige von elektronischem Content gibt. Doch selbst ausgehend von der derzeitigen Innovationsgeschwindigkeit in der Unterhaltungselektronik dürfte es noch lange Zeit dauern, bis solche Geräte sich endgültig durchgesetzt haben und flächendeckend verfügbar sind oder gar irgendwann die Ebooks Ihre gebundenen Vorläufer vollkommen verdrängt haben …

Habt ihr literarische Vorbilder, Lieblingsautoren- oder -romanfiguren?

Einer meiner Lieblingsautoren ist Terry Pratchett mit seinen Discworld-Romanen. Der Mann hat einfach einen unglaublichen Wortwitz, der natürlich vor allem im englischen Original zur Geltung kommt. Die skurrilen Charaktere, sowie die Verbindung typischer Fantasy-Clichés mit Themen der modernen Gesellschaft machen den besonderen Reiz der Scheibenwelt aus.

Ebenfalls gerne lese ich Tom Clancys Romane aus dem Jack Ryan-Universum. Auch wenn Clancys Detailverliebtheit manchmal in Form von seitenlangen technischen Beschreibungen den Leser auf eine harte Probe stellen kann, erzählt er doch stets spannende Geschichten. Und auch die zahlreichen Nebencharaktere, die wiederholt in den unterschiedlichen Romanen auftreten, wachsen einem mit der Zeit ebenso an’s Herz wie Hauptprotagonist Jack Ryan, der im Laufe der Reihe vom einfachen CIA-Analysten bis (eher widerwillig) zum Präsident der USA aufsteigt.

Und was ist das letzte Buch, welches ihr gelesen habt bzw. was lest ihr zur Zeit?

Das letzte Buch dürfte Dan Browns „The Da Vinci Code“ gewesen sein (womit wir dann auch wieder den Bogen zum offiziellen Titel der Blogparade gespannt hätten), das ich kurz vor dem Kinostart der Verfilmung mit Tom Hanks & Co. angefangen habe zu lesen. Das wäre dann also etwa 2 Jahre her! Wobei ich eigentlich nie verstanden habe, wieso man nicht zuerst „Angels & Demons“, Robert Langdons erstes Abenteur, verfilmt hat. Das habe ich nämlich schon früher gelesen …

Oder war es doch eher Pratchetts „Jingo“? Ich weiß es nicht mehr genau, jedenfalls ist es schon viel zu lange her!

Im Moment lese ich gerade kein Buch, aber ich habe bereits den Entschluß gefasst, demnächst endlich mal wieder die Scheibenwelt zu besuchen, genauergesagt den „Last Continent“

4 Antworten

  1. hihi, unsere Antworten gleichen sich ja oft – die Scheibenwelt habe ich allerdings erst letztes Jahr zu entdecken begonnen…

    Aber zwei Jahre sind eindeutig zu viel!

  2. Zwei Jahre sind wahrlich zu viel. Ich lese heute auch viel zu wenig – besonders im Vergleich zu meiner Jugend, in der ich pro Woche mindestens ein Buch verschlungen habe – aber dennoch habe ich immer eines in „Arbeit“ …selbst wenn ich abends nur ein paar Seiten lese.

    Auf jeden Fall eine interessante Aufstellung! „Discworld“ mag ich übrigens auch sehr, sehr gerne! 🙂

  3. *Freu*. Ich bin nicht die einzige, die bei Büchern Wert drauf legt, wie sie aussehen. Werde deswegen manchmal reichlich schief angeguckt.
    Lese am liebsten Fantasy und SF, falls von einem englischsprachigen Autor bevorzugt im Original, und gerade die britischen und amerikanischen Verlage geben sich viel Mühe, was die Optik angeht. Bei den deutschen wird’s langsam besser.

  4. […] “Gehört ihr noch zu der Kategorie Bücherwurm oder hat die Multimedia-Welt euch fest im Griff?”, wollte ich wissen. “Ich finde das schließt sich gegenseitig nicht aus. Ich finde das Web 2.0 und die stärkere Nutzung des Internets wirklich gut und lese auch viel am PC, grade die Onlineauftritte von Zeitungen. Aber ein ganzes Buch würde ich nicht am PC lesen. Am tollsten ist es doch in der Bücherei sich ein Buch auszusuchen und es dann zuhause gemütlich aufzuschlagen und förmlich darin zu versinken.”, meinte man auf anhaltspunkt.wordpress.com So ähnlich haben das die meisten gesehen. Nur einmal habe ich eine Antwort gelesen, die ich bei Bloggern, die diese Blogparade interessant finden, nicht erwartet hätte: “Mittlerweile ist mein Lesekonsum aufgrund zunehmender Konkurrenz durch alternative Medien (Film, TV, Internet und Musik) bei gleichzeitig weitaus weniger Freizeit bedauerlicherweise stark zurückgegangen.”, sagt Martin […]

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