Musikrecherche mal anders

Sicher kennt jeder das folgende Problem: man hört ein neues Lied im Radio, der Interpret und Titel des Songs werden nicht genannt. Wenn man sich nun nicht gerade ein paar aussagekräftige Fetzen des Textes merken konnte, nach denen man googeln kann, oder der Sender eine Liste der gespielten Songs veröffentlich, kommt man bei der Recherche nicht sehr weit.

Abhilfe mit einem anderen Ansatz verspricht die Suchmaschine midomi. Hier kann man über ein angeschlossenes Mikrofon ganz einfach einen max. 30-sekündigen Part des gesuchten Liedes vorsingen oder -summen und die Suchmaschine vergleicht diesen Soundschnipsel dann mit Ihrer Datenbank und präsentiert eine Liste mit möglichen Treffern.

Ganz neu ist dieser Ansatz allerdings nicht. Schon seit längerer Zeit bietet auch musicline.de, das Online-Musikverzeichnis der deutschen Phono-Industrie, eine Melodiesuche an. Allerdings ist deren Umfang mt 3.500 Songs doch etwas begrenzt. Da dürfte der Katalog von midomi schon etwas umfangreicher sein.

Vor allem, da midomis Konzept noch eine weitere Besonderheit aufweist: die Suchmaschine vergleicht das aufgenomme Sample nicht mit den Originalaufnahmen der Songs, sondern mit den Aufnahmen anderer User. Das hat vor allem den Vorteil, dass viele Künstler eine außergewöhnliche Stimme haben und die Wahrscheinlichkeit entsprechend höher ist, dass ich ähnlich wie ein anderer „Normalo“ klinge, der versucht, einen Hit nachzusingen, als wie das Original.

Falls Ihr nicht auf der Suche nach einem bestimmten Song seid, sondern gerne neue Musik kennenlernen wollt, die Eurem Geschmack entsprechen könnte, dann solltet Ihr mal einen Blick auf die TuneGlue musicmap werfen. Hier kann man nach einem beliebigen Künstler oder einer Band suchen, deren Musik man mag und kann sich dann, ausgehend von diesem Künstler als zentralem Knotenpunkt ähnliche Künstler anzeigen lassen, deren Knoten dann wiederum über Linien mit dem Ausgangsknoten verbunden sind. Diese neuen Knoten lassen sich natürlich ebenso um weitere Nachbarn erweitern, so dass schnell ein richtiges Netzwerk entsteht. Zu jedem dargestellten Künstler lassen sich dann auch noch weitere Detailinformationen anzeigen, wie seine bisherigen Veröffentlichungen. Als Grundlage für die Verknüpfungen dient die Datenbank von last.fm.

Aber auch dieser Ansatz ist nicht ganz neu. Marek Gibney’s Gnod („The Global Network of Dreams“), bietet schon seit ein paar Jahren mit einem ähnlichen System Empfehlungen für Musik (Gnoosic), Bücher (Gnooks) und Filme (Gnovies). Allerdings baut sich Gnod seine eigene Datenbank auf und lernt von seinen Besuchern. Und die optische Darstellung ist nicht ganz so schick wie bei TuneGlue …

Last but not least will ich auch noch musicovery vorstellen, ein interaktives Webradio, das dem Hörer Musik entsprechend dessen aktuellen Stimmung präsentiert. Dabei kann man in einer Matrix quasi stufenlos wählen, ob die Musik eher ruhig oder engergiegeladen, sowie gleichzeitig düster oder positiv gestimmt sein soll. Wenn die Auswahl getroffen ist, wird ein entsprechender Song gespielt und es werden ähnliche Songs angezeigt – und zwar ebenfalls in einer vernetzten Darstellung, durch die man sich dann wunderbar durchklicken kann …

Third Day – Grammy & Bootlegs

Dass ich ein grosser Fan der Band Third Day bin, weiss der geneigte Leser bereits aus früheren Beiträgen. Am Sonntag haben die sympathischen Südstaaten-Rocker aus Atlanta nun ihren 3. Grammy gewonnen! Ihr letztes reguläres Studio-Album „Wherever You Are“ wurde in der Kategorie Best Pop Contemporary Album of the Year ausgezeichnet. Auch für die beiden Vorgänger-Alben „Wire“ (2004) und „Come Together“ (2002) hatte die Band schon jeweils die begehrte Auszeichnung in der Kategorie Best Rock Gospel Album of the Year eingeheimst. Gratulation!

AP/Mark J. Terrill

Noch eine kleine Anekdote zur Grammy-Verleihung: wie man auf seinem Blog nachlesen kann, war Gitarrist Mark Lee, als die Band zur Preisverleihung auf die Bühne gebeten wurde, wohl gerade auf der Toilette und kam dann etwas verspätet zu seinen Kollegen auf die Bühne gerannt … peinlich, peinlich! 😉

Auf Ihrer offiziellen Homepage bieten Third Day schon seit einer Weile einige Live-MP3s zum kostenlosen Download an. Es handelt sich dabei um ein komplettes Konzert der „Come Together Tour“ aus Omaha, Nebraska. Die Soundqualität entspricht eher einem Bootleg, d.h. es handelt sich um eine nicht nachbearbeitete Aufnahme. Aber auch wenn man ab und zu ein leichtes Rauschen vernehmen kann, ist die Qualität der Aufnahme insgesamt ganz akzeptabel! Naja, wie war das mit dem geschenkten Gaul? 😉

Obwohl die Band-Homepage gerade redesignt wird, ist die Bootleg Section mit den MP3-Links trotzdem noch verfügbar, auch wenn es auf der Interimspage momentan keinen entsprechenden Link gibt. Da die Songs auf der Seite aber völlig durcheinander aufgelistet sind und ich auch nicht weiß, wie lange die Seite noch verfügbar sein wird, werde ich die Links hier nochmal einzeln und in der richtigen Reihenfolge posten, inkl. „Sofort-Anhören“-Option mit dem WordPress-Audioplayer. Außerdem habe ich bei WebJay eine Playlist erstellt.

Third Day – Come Together Tour – Live from Omaha, NE

Da so ziemlich alle wichtigen Third Day-Songs (zumindest bis 2001!) vertreten sind, eignet sich dieses Set hervorragend, um einen ersten Eindruck von der Band zu bekommen. Deshalb meine Empfehlung: schnell downloaden, bevor die Songs evtl. wieder vom Netz genommen werden! (Meine Anspieltipps habe ich übrigens mit einem Stern (*) gekennzeichnet!)

EDIT: Mit dem Relaunch der Band-Homepage am 03.03. wurde nun auch die alte Bootleg-Section entfernt. Die MP3s stehen somit leider nicht mehr zum Download bereit.

A Night At The Opera

Wer der Meinung ist, dass es im Sektor der Computerspiele nicht genügend innovative Titel mit frischen Ideen und Konzepten gibt, der sollte mal einen Blick auf die Seite des Independent Games Festival werfen. Dort werden jedes Jahr herausragende Spiele unabhängiger Entwickler prämiert. Und es gibt auch einen Studenten-Wettbewerb, zu dem Hochschul-Teams aus aller Welt Ihre Beiträge einsenden können. Ein Blick auf die Liste der IGF-Finalisten 2007 lohnt sich auf jeden Fall, zumal alle Studenten-Beiträge kostenlos zum Download zur Verfügung stehen!

Besonders angetan hat es mir Opera Slinger, ein Projekt von Studenten der Florida Interactive Entertainment Academy. Die Story des Spiels dreht sich um Opern-Rockstar Forte, der kurz vor seinem Auftritt feststellen muss, dass seine Erzrivalin Aria sein Opernhaus verwüstet hat und nun auch noch versucht, seine Fans auf ihre Seite zu bringen. Das kann der Gute natürlich nicht auf sich sitzen lassen und fordert seine Rivalin zum ultimativen Gesangswettstreit.

Opera Slinger Screenshot

Der Spieler muss nun Forte in bester Jump’n’Run-Manier durch die Trümmer des Opernhauses ins Licht des nächsten Scheinwerferspots bugsieren und dann über ein angeschlossenes Mikrofon die Opern-Diva in einem Sing-Duell in Grund und Boden singen. Das funktioniert dann genauso wie beim von der PS2 bekannten SingStar, dass anhand der Tonhöhe gemessen wird, ob der Spieler die angezeigten Töne getroffen hat oder nicht. Dementsprechend schlägt dann das Crowdmeter zugunsten von Aria oder Forte aus. Gesungen wird zu 5 bekannten klassischen Stücken von Verdi, Vivaldi, Mozart und Beethoven, die in etwas rockigeren Variationen gespielt werden.

Das Ganze ist ein recht kurzer Spaß und nach ein paar Minuten läuft auch schon der Abspann über den Bildschirm. Mehr kann man aber aufgrund der recht kurzen Entwicklungszeit von 6 Monaten auch nicht erwarten! Trotzdem konnte mich das Spielkonzept überzeugen, es ist quasi das erste „Jump’n’Sing“ der Spielegeschichte. Und auch das etwas abgedrehte Szenario weiß zu gefallen! Übrigens: falls der Download von der offiziellen Homepage nicht funktioniert, kann das Spiel auch z.B. bei CHIP Online heruntergeladen werden.

Fazit: bitte mehr davon! Liebe Publisher, bitte gebt diesen Jungs und Mädels doch einen Vertrag, wenn Sie mit ihrem Studium fertig sind und stattet sie mit einem ordentlichen Budget aus! Denn innovative Spielkonzepte kann die Industrie auf alle Fälle gebrauchen!

Die restlichen Studentenbeiträge habe ich mir übrigens noch nicht angeschaut, werde das aber bei Gelegenheit sicher noch nachholen!

EDIT: Gameplay-Video eingefügt.

Wintermärchen

Die Deutsche Handball-Nationalmannschaft hat heute das geschafft, woran Ihre Fussball-Kollegen letzten Sommer knapp gescheitert sind: sie wurden W E L T M E I S T E R im eigenen Land! 🙂

Und obwohl ich sonst mit Handball eher weniger am Hut habe, muss ich sagen, das war schon sehr spannend mitanzusehen, was die DHB-Auswahl da – vor allem in den letzten 3 Spielen – geboten hat!

Ich gönn’s den Jungs jedenfalls von Herzen! Und natürlich ganz besonders Deutschlands berühmtesten Schnauzbartträger – Bundestrainer Heiner Brand! 😉

Hasta la Vista, Baby!

Diese Woche kam ja der XP-Nachfolger Windows Vista in die Läden. Bei Netzwelt gibt es dazu ein grosses Vista-Special. In einem Artikel werden verschiedene Typen von PC-Usern vorgestellt und jeweils eingeschätzt, ob sich für diese Benutzer ein Umstieg auf Vista lohnt oder nicht.

Ich selbst bin ja am ehesten der Typ fortgeschrittener User. Dementsprechend empfiehlt mir auch Netzwelt, mit dem Umstieg auf Windows Vista noch zu warten. Und da ich außerdem auch ein Gamer bin, empfiehlt es sich erst recht noch nicht, sofort auf Vista umzusteigen, das ja schon für sich selbst eine Menge Performance beansprucht, die dann natürlich später den Spielen fehlt. Vista wird erst dann für Spieler interessant, wenn die ersten DirectX 10-Games kommen, die dann eben nur unter Vista und mit einer entsprechenden neuen Grafikkarte mit allen Effekten laufen werden. Da ich aber sowieso selten die aktuellsten Games spiele und noch einige ältere Titel zuhause liegen habe, die ich irgendwann noch durchspielen möchte, wird mich dieses Schicksal wohl noch nicht allzu schnell ereilen. Und wenn es dann doch mal soweit ist, dann werde ich mir Vista wohl gleich zusammen mit einem größeren Hardware-Update (Board, Prozessor, Grafikkarte) gönnen …

Zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln: die Netzwelt-Kolumne zum Thema Vista, inkl. der Diskussion der Betriebssysteme.

KSC punktet weiter

Der Karlsruher SC konnte bislang in der Rückrunde fast nahtlos an die erfolgreiche Vorrunde anknüpfen. Nach einem 2:1-Heimsieg gegen Wacker Burghausen und einem 1:1-Unentschieden beim 1. FC Kaiserslautern, bei dem die Karlsruher die letzten 35 Minuten wegen einer roten Karte einen Mann weniger auf dem Platz hatten, hat der KSC gestern abend zuhause gegen die Kickers Offenbach einen weiteren Sieg eingefahren.

Federico tritt an zum Elfmeter

Zunächst sah es aber lange gar nicht danach aus, denn die Gäste gingen kurz vor der Pause mit 0:1 in Führung. In der 63. Minute gelang dann endlich Edmond Kapllani der Ausgleich zum 1:1 und es schien, als würde das auch das auch das Endergebnis bleiben. In der letzten Spielminute bekam der KSC dann aber noch einen Elfmeter zugesprochen, den Giovanni Federico eiskalt verwandelte und den Karlsruhern so doch noch die 3 Punkte sicherte. Ein Herzschlag-Finale, das an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten ist!

Da die Verfolger in den letzten Spielen teilweise aber auch patzten und Punkte verloren, hat der KSC in der Tabelle nun ein komfortables Polster von 12 Punkten auf die Nichtaufstiegsplätze, sowie von 6 Punkten auf den derzeitigen Zweitplatzierten MSV Duisburg. Bei Siegen von Kaiserslautern und Hansa Rostock morgen nachmittag könnten sich die Abstände im ungünstigsten Fall für den KSC noch auf 10 bzw. 5 Punkte verringern.