Sascha von Endgültig hat eine Blogparade gestartet, in der die besten Alben des gerade zu Ende gehenden 1. Jahrzehnts des neuen Jahrtausends gesucht werden. Keine leichte Aufgabe, denn in den vergangenen 10 Jahren sind nicht nur jede Menge interessante Alben erschienen, auch ein beachtliche Anzahl davon hat Ihren Weg in meine Musiksammlung gefunden.
Wie wählt man nun die subjektiv besten 3 Alben der Dekade aus? Für mich war die Bedeutung der jeweiligen Alben für die Musikgeschichte – wie ich das schon bei manch anderem Teilnehmer gelesen haben – weitaus weniger wichtig als die ganz persönliche Wertschätzung, die ich dem entsprechenden Werk entgegenbringe. Ein ganz wichtiges Kriterium war für mich, dass mir alle Songs des Albums ausnahmslos gut gefallen und es mich in seiner Gesamtheit überzeugt.
Nach langem Ringen habe ich mich nun für folgende 3 Alben entschieden:
3. Matthew Good – Avalanche (2003)
Wahrscheinlich das unbekannteste Album meiner Auswahl, aber meiner Ansicht nach ein echter Geheimtipp! Auf Matthew Good bin ich gestossen, als ich nichts ahnend auf der Pirsch nach CD- und DVD-Schnäppchen im MediaMarkt unterwegs war und das Album gerade gespielt wurde. Ich war sofort fasziniert und habe mich nach dem Interpret erkundigt. Matthew Good ist ein kanadischer, manisch-depressiver Singer/Songwriter, der hierzulande leider noch ziemlich unbekannt ist. Das Album markiert einen Neubeginn für Good, der sich kurz zuvor von seinen langjährigen Mitstreitern aus der Matthew Good Band getrennt hat und nun mit neuen Musikern eine „Solo-Karriere“ startete. Was ich an den Songs dieses Albums besonders schätze, ist dass die wenigsten dem üblichen „Vers-Refrain“-Schema folgen. Stattdessen gibt es auch mal längere Spannungsbögen und ausgedehnte Instrumentalparts. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Good während der Aufnahmen im Studio ein komplettes Orchester sowie ein Chor zur Verfügung standen, was einigen Songs nochmal eine ganz besondere Note verleiht. Insgesamt ein sehr entspanntes Album, welches ich einfach nur genießen kann!
Das Album in voller Länge bei last.fm
2. Snow Patrol – Eyes Open (2006)
Auf Snow Patrol bin ich das erste Mal bei ihrem Auftritt im Rahmen des Live 8-Konzertmarathons 2005 in London aufmerksam geworden. Der Song „Run“ hatte es mir sofort angetan. Das zugehörige Album „Final Straw“ konnte mich allerdings insgesamt nicht wirklich überzeugen, es klang mir noch zu wenig ausgefeilt, ein wenig zu „roh“. Ganz anders das Nachfolgealbum „Eyes Open“, mit denen Snow Patrol dann auch endlich den Durchbruch in Deutschland schafften. Hier stimmt von vorne bis hinten einfach alles, die Platte ist sehr abwechslungsreich geraten. Neben der äußerst erfolgreichen Ballade „Chasing Cars“ gibt es auch einige rockigere Songs wie z.b. die beiden ersten. Absolutes Highlight für mich: „Make This Go On Forever“ mit seinem sich steigernden Chorgesang – klasse! Einziger Minuspunkt: „Run“ ist für mich immer noch der beste Snow Patrol-Song und leider nicht auf diesem Album. 😉
Das Album bei Grooveshark
1. Jimmy Eat World – Bleed American (2001)
Als ich mir Gedanken über die Alben des Jahrzehnts gemacht habe, kam ich relativ schnell auf Jimmy Eat World und es war auch ziemlich bald klar, dass dieses Album meine Nummer 1 werden würde. Wie ich damals auf JEW aufmerksam wurde, weiß ich gar nicht mehr genau, es muss aber wohl über die Single „The Middle“ gewesen sein. Das Album erschien im Juli 2001 und wurde nach dem 11. September in „Self-Titled“ umbenannt. JEW beweisen auf diesem Album eindrucksvoll ihre große Bandbreite: von mitreißenden Rocknummern wie dem Opener „Bleed American/Salt Sweat Sugar“, über Gute-Laune-Hits wie eben „The Middle“ oder „The Authority Song“ , bis hin zu einer der schönsten Balladen der vergangenen 10 Jahre – „Hear You Me“. Besonderes Markenzeichen von JEW sind die zweistimmigen Gesangspassagen von Sänger Jim Atkins und Gitarrist Tom Linton, was mir auch besonders zusagt – ich stehe nunmal auf mehrstimmigen Gesang! Definitiv eines meiner Lieblingsalben überhaupt!
Das Album bei Grooveshark
Das waren sie nun also, meine Top 3! Aber natürlich gibt es noch viel mehr Alben, die mir in diesen 10 Jahren an’s Herz gewachsen sind. Deshalb hier der Vollständigkeit halber noch eine Liste mit 20 weiteren Alben, die sich ebenfalls in der engeren Wahl befanden:
- Third Day – Come Together (2001)
- Starsailor – Love Is Here (2001)
- Saybia – The Second You Sleep (2002)
- Sixpence None The Richer – Divine Discontent (2002)
- Sheryl Crow – C’mon, C’mon (2002)
- The Cardigans – Long Gone Before Daylight (2003)
- Evanescence – Fallen (2003)
- Jet – Get Born (2003)
- Powderfinger – Vulture Street (2003)
- Matchbox Twenty – More Than You Think You Are (2003)
- Ash – Meltdown (2004)
- Alter Bridge – One Day Remains (2004)
- Keane – Hopes And Fears (2004)
- Coldplay – X&Y (2005)
- The Fray – How To Save A Life (2005)
- Jars of Clay – Good Monsters (2006)
- Muse – Black Holes And Revelations (2006)
- Hoobastank – Every Man For Himself (2006)
- Billy Talent II (2006)
- Kings of Leon – Only By The Night (2008)
Dabei ist recht auffällig, dass die erste Hälfte der Dekade deutlich stärker vetreten ist und es nur ein einziges Album aus den letzten 3 Jahren in die Auswahl geschafft hat. Ich führe das darauf zurück, dass sich die älteren Alben bei mir bereits als echte Klassiker erwiesen haben, wohingegen ich persönlich die vergangenen 3 Jahre als eher schwächere Jahrgänge sehe, in denen sich meine musikalische Aufmerksamkeit auf immer mehr Veröffentlichungen verteilt hat, so dass es immer schwieriger wird, absolute Favoriten herauszupicken.
Nunja, dann bin ich ja mal gespannt, was die nächsten 10 Jahre musikalisch so zu bieten haben! 😉
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